Gesundheitsmanagement für Firmen

In den letzten Jahren wandelte sich der Gesundheitsbegriff von einem rein medizinischen, hin zu einem biopsychosozialen Konzept. Gesundheit bezeichnet nun nicht mehr die bloße Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen, sondern darüber hinaus „umfassendes körperliches, psychisches und seelisches Wohlbefinden“ (WHO). Psychische und soziale Einflussfaktoren, die zuvor außer Acht gelassen wurden, gewinnen nun an Bedeutung.
Mehr und mehr rücken Zivilisationskrankheiten in den Fokus, die eine ganzheitliche Betrachtung der Ausgangssituation bedürfen.

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Unternehmen haben eine große Verantwortung dafür, und erheblichen Einfluss darauf, dass ihre Beschäftigten gesund und leistungsfähig bleiben.

Auf einen Blick

Was ist das betriebliche Gesundheitsmanagement?

Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) eines Unternehmens umfasst idealerweise alle Bereiche, die Einfluss auf die Gesundheit der Mitarbeiter:innen haben können. Das ganzheitliche Ziel lautet, die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und den Erfolg für alle Beschäftigten – und damit auch für das Unternehmen insgesamt – zu erhalten und zu fördern. Dafür werden unterschiedliche Maßnahmen geplant, gesteuert und kontrolliert: systematisch, zielorientiert und fortlaufend.

Das betriebliche Gesundheitsmanagement muss an die Gegebenheiten des Unternehmens oder auch der einzelnen Betriebsstätte angepasst werden. Da es besonders wirkungsvoll ist, wenn es strategisch eingesetzt wird, sollte es zu den Führungsaufgaben gehören. Ebenso wichtig ist es, auch die Mitarbeiter:innen in den Prozess einzubinden.

Welche Vorteile bringt BGM?

Unternehmen, die in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen investieren, kommen damit nicht nur ihrer sozialen Verantwortung nach. Längst handelt es sich dabei auch um ein unternehmerisches Gebot für den wirtschaftlichen Erfolg.

Das betriebliche Gesundheitsmanagement kann unter anderem folgende Vorteile mit sich bringen:

Insbesondere Arbeitsschutzmaßnahmen, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention tragen dazu bei, Arbeitsunfälle und Erkrankungen zu vermeiden. Das betriebliche Eingliederungsmanagement kann helfen, nach längeren Erkrankungen und bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern.

Wirkungsvoll ist das BGM aber vor allem, wenn es nachhaltig und auf die Betriebsabläufe und den Bedarf der Beschäftigten ausgerichtet und aktiv gesteuert wird. Auch die Unterstützung und Zustimmung durch Führungskräfte gilt als wesentliche Bedingung dafür, dass die genannten Vorteile eintreten.

Wie lässt sich ein BGM aufbauen?

Ein erfolgreiches betriebliches Gesundheitsmanagement lässt sich am besten erreichen, wenn alle Schritte gut geplant, gesteuert und kontrolliert werden. Die Verantwortlichen für das Gesundheitsmanagement müssen dafür Probleme und Bedürfnisse zunächst genau analysieren. Danach werden erreichbare Ziele und konkrete Maßnahmen definiert. Nach der Umsetzung sollte auch immer der Erfolg der Maßnahmen überprüft werden. Diese Schritte werden regelmäßig wiederholt.

So kann das betriebliche Gesundheitsmanagement Schritt für Schritt wachsen und immer genauer an die Erfordernisse im jeweiligen Unternehmen angepasst werden.

Gesundheitscoaching

Das Gesundheitscoaching bezeichnet eine Coaching-Methode, in der Lebens- und Arbeitsbedingungen in Hinblick auf ihre gesundheitlichen Auswirkungen beleuchtet und umgestaltet werden. Die Intention ist es, den Aspekt des empathischen "Sparrings" und der "Wegbegleitung" zu verdeutlichen. Coaching ist ein geplanter Prozess, der sich über mehrere Stunden und Sitzungen erstreckt.

Ziel des Verfahrens ist es, das körperliche und geistige Wohlbefinden zu steigern oder erhalten, welches durch eine Erkrankung, gesundheitliche Belastungen, Energie- und Antriebslosigkeit eingeschränkt sein kann. Dazu werden Belastungen reduziert und Ressourcen gestärkt, sodass meine Klient:innen in der Lage sind, mehr Selbstbestimmtheit zu erlangen und die Gesundheit eigenständig zu pflegen. Unter Belastungen werden dabei beispielsweise Stressoren am Arbeitsplatz verstanden wie Überstunden, Leistungsdruck oder Konflikte. Auch Probleme im privaten Umfeld, der Familie oder der Beziehung können erhebliche Belastungsfaktoren darstellen. Zu Ressourcen zählen persönliche Eigenschaften, Fertigkeiten und Fähigkeiten, förderliche Glaubenssätze sowie soziale Unterstützung, welche zur Bewältigung der Situation beitragen. Es werden ebenso gesundheitskritische Umweltbedingungen berücksichtigt und nach Möglichkeit verbessert.

Dabei ist zu erwähnen, dass ein Gesundheitscoaching keine ärztliche oder therapeutische Behandlung ersetzen kann, sondern vielmehr eine Ergänzung zu physiotherapeutischen, naturheilkundlichen oder anderen Methoden darstellt. Meine Klient:innen lernen wie sie die Gesundheit eigenständig fördern und erhalten können.

Das Konzept

Gesundheitscoaching verfolgt einen systemischen Ansatz, der sich aus der bereits erwähnten Definition von Gesundheit als „umfassendes bio-psycho- soziales Wohlbefinden“ ergibt. Körper, Seele und Geist bilden eine Einheit. Das Zusammenspiel zwischen körperlichen, emotionalen, mentalen und äußeren Faktoren wie beispielsweise institutionelle Rahmenbedingungen beeinflusst unsere Gesundheit.

Das Salutogenese-Modell

Das Salutogenese-Modell nach Antonovski liefert einen Überblick über die Gesamtheit dieser Gesundheitsfaktoren. Während wir genetische und die meisten Umwelteinflüsse nicht steuern können, können wir über unsere Ernährung, Bewegung, Entspannung / Regenerationsfähigkeit, Lebenseinstellung bzw. psychische Faktoren bestimmen und einige Umweltfaktoren beeinflussen.

Themen eines Gesundheitscoachings

Im Kern geht es um die Steigerung der Autonomie meiner Klient:innen in der Gesundheitsförderung. Als Coach unterstütze ich meine Klient:innen dabei gesundheitsförderliche Gewohnheiten zu etablieren wie zum Beispiel Sport und Bewegung in den Alltag zu integrieren, die Achtsamkeit zu stärken, körperlichen und emotionalen Stress im Körper zu identifizieren. Meine Klient:innen lernen den Blick auf positive Aspekte und Ressourcen zu lenken und ein Gleichgewicht zu finden, um die eigene Gesundheit wiederherzustellen. Gesundheitscoaching wird in verschiedenen Kontexten eingesetzt und behandelt dort verschiedene Themenschwerpunkte.

Im betrieblichen Gesundheitsmanagement dient Gesundheitscoaching der Gesundheitsverbesserung in Struktur und Prozessen im Gegensatz zur betrieblichen Gesundheitsförderung, die auf eine direkte Einflussnahme auf die Gesundheit abzielt.